Tests zu Depressionen

Der Artikel wurde am 20.01.2023 aktuallisiert oder erweitert.

Eine umfangreiche Liste verschiedener Online-Tests unterschiedlicher Anbieter. Es ist natürlich legitim, zu fragen, ob diese Online-Tests vertrauenswürdig sind oder gar eine richtige Testung hervorrufen. Oft höre ich negative Dinge über Online-Tests, weil diese ja „nur im Internet“ sind. Aus eigenen Klinik- und den Therapie-Erfahrungen und aus Gesprächen mit Betroffenen kann ich jedoch bestätigen, dass diese Tests auch denen entsprechen, wie sie in diesen Bereichen eingesetzt werden.

Der Unterschied zu einer fachlichen Diagnose

Jedoch ist ein Test erst einmal nur ein Test, der ohne fachliche Betreuung und ohne fachliche Interpretation und deren Bewertung ein paar Ergebnisse liefert und sollte somit lediglich als persönlichen Indikator eingesetzt werden.

Ein solcher Test mag der gleiche sein, welcher auch in der Medizin eingesetzt wird. Jedoch kann kein Gesamtbild zu einer fachlichen Diagnose gestellt werden. 

Um ein Gefühl für die Wertigkeit eines Online-Tests – ohne zusätzliche medizinische Fachdiagnose – zu bekommen, kann man gerne einen solchen Test mit einer Wettervorhersage vergleichen. Angenommen, man sieht eine Wetterkarte von einem Bundesland. Dann wird berichtet, dass es wolkig bleibt und leichter Regen möglich ist. Diese Aussage ist eine tendenzielle Richtung, die jedem erst einmal mitteilt, dass dies kein heißer Sommertag, sondern unangenehmes Wetter werden wird. Nur die Menschen vor Ort (vgl. Diagnose) können Dir aufgrund der gesamten Einflüsse sagen, wie das Wetter im Detail ist und es sich entwickeln wird.

Zusammengefasst: macht diese Tests und schaut Euch die Ergebnisse an. Wenn ihr feststellt, dass sich Eure Gefühlswelt in so einem Test widerspiegelt, dann sprecht Euren Arzt des Vertrauens an.

Ein Hinweis zu Tests und Diagnose

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass es nicht hilfreich ist, einen Online-Test zu machen und dann damit zu einem Mediziner zu gehen, um ihm dann zu sagen, dass man Depressionen hat. Es gibt Fachleute, die darauf negativ reagieren, selbst wenn die Ärzte diese Tests auch einsetzen. Auch bei Ärzten „menschelt“ es und sie fühlen sich auf den Schlips getreten, wenn man schon mit einem Ergebnis ankommt und eine eigene Diagnose gestellt hat.

Stellt Euch vor, ihr seid Kfz-Mechaniker und ein Kunde kommt mit seinem Auto zu Euch, da es ein Problem hat. Wie würdet ihr reagieren, wenn der Kunde dann sagt, „ich habe mir schon alles auf YouTube angeschaut und weiß, dass es die Zündkerzen sind“. Da könnte dann als Antwort kommen „Ja, wenn Sie schon alles wissen, dann können Sie ja gleich die Reparatur selbst durchführen.“

Geht immer neutral und offen zu einem Arzt und/oder zu einer Diagnose und seit ehrlich. Das hilft Euch und dem Mediziner bei einer echten Diagnose weiter.

Dennoch spannende Minuten bei den Tests.

Tests zu Depressionen

Nachfolgend die Tests um das Thema Depression.

Selbsttest für Prokrastination

Zitat: Sie haben hier die Möglichkeit, sich in folgenden Bereichen zu testen: Prokrastination, (Pathologisches Aufschieben), Depressivität, Aufmerksamkeitsstörung (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung; ADS oder ADHS)

https://ww3.unipark.de/uc/Selbsttest_Prokrastination/

Beck-Depressions-Inventar (Beck)

Zitat: Das Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) ist ein psychologisches Testverfahren, das die Schwere depressiver Symptomatik im klinischen Bereich erfasst (Traurige Stimmung, Pessimismus, Versagen, Unzufriedenheit, Schuldgefühle, Strafbedürfnis, Selbsthass, Selbstanklage, Selbstmordimpulse, Weinen, Reizbarkeit, Isolierung und sozialer Rückzug, Entschlussfähigkeit, Negatives Körperbild, Arbeitsunfähigkeit, Schlafstörungen, Ermüdbarkeit, Appetitverlust, Gewichtsverlust, Vermehrte Sorgen um Gesundheit und Libidoverlust).

https://deprese.euzona.cz/de-index.php

Depression Self-Rating-Depression-Scale (Zung)

Zitat: Bei vorliegendem Depression-Test handelt es sich um eine Selbstbeurteilungs-Depressions-Skala, die von dem Psychiater Dr. William W.K. Zung zur Aufdeckung und Quantifizierung depressiver Zustände entwickelt wurde. In der Depressionen-Skala werden Symptome abgefragt, die gemäß dem ICD 10 mit einer depressiven Episode in Verbindung gebracht werden. Bei einer depressiven Episode leiden Betroffene unter einem Zustand psychischer Niedergeschlagenheit, der von gedrückter Stimmung, Antriebshemmung, Interessensverlust und Freudlosigkeit gekennzeichnet ist. Üblicherweise tritt eine Verminderung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens auf und hinzu kommen häufig Beschwerden wie Schlafstörungen und Konzentrationsmangel.

http://test-deprese.hys.cz/de-index.php

Major Depression Inventory (MDI)

Zitat: Das MDI ist ein 10-Item-Selbstberichtsinventar zur Bewertung der Schwere einer Depressionssymptomatik und/oder Beurteilung einer möglichen Major Depression Störung gemäß Diagnosekriterien der ICD10 oder des DSM-5. Die erfragten Symptome sind an der ICD-10 orientiert, lassen sich (im Unterschied zu dem ähnlichen Fragebogen PHQ-9) aber auch nach DSM-Klassifikation auswerten.

http://mdi.euzona.cz/de-index.php


Quellen/Hinweise/Fußnoten:

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay